Lärm der Zeit

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„Da die Sprache durch die Journalisten ruiniert sei, gelte es, sich in die innerste Alchemie des Wortes zurückzuziehen, in den kultischen Klang und Rhythmus.“

Ich glaube, Komfortzonen gibt es nicht mehr. Keiner macht es sich gemütlich. Alles verändert sich in chaotischer Weise und jeder wird allmählich wach. Dennoch lebt der Mensch in seiner Blase. Es sind immer die Vorzeiten, die sich durch den schnellen Wandel ausdrücken, die umformen, neue Gesetze schaffen, demokratiefreie Zonen kreieren und ein über Jahre geprägtes und anerzogenes Denken mit dem natürlichen Wunsch nach Frieden plötzlich über den Haufen werfen, um neue und bewährte Trugbilder an Bedrohung, Panik und Angst auferstehen zu lassen

… es sind die Vorzeiten des Krieges, in denen der Kampfruf nach Notwendigkeit lauter wird und Kriegstreiber direkt an die Spitze katapultiert, um ihre Propaganda und Verlogenheit, das Dinge so sein müssen, dass der Feind zu bekämpfen sei, dass er schon morgen vor der Tür steht, skrupellos in die Weite zu krakelen, während man fleißig aufrüstet, um sich später darüber zu wundern, wie es passieren konnte, dass sich eine friedliche Welt in ein Blutbad verwandeln konnte, für das keiner danach die Verantwortung übernehmen möchte.

Wir haben kein Dada mehr, um den Unsinn der Zeit zu kommentieren. Vielleicht haben wir neue Ausdrucksmittel. Politisch ist die Welt träge Wiederholung. 

(Obiges Zitat aus Eveline Haslers Buch „Und werde immer Ihr Freund sein“, Zeichnungen von mir.)

3 Antworten zu „Lärm der Zeit”.

  1. Avatar von CreⱯ

    Etwas Grauseherisches blickt mich da an.
    Lärmend durch die Zeit.
    Kein gesprochen Wort oder Magie weit und breit.
    Doch schimmert es!
    Hier wo der Glaube in Takt und Unwissen noch hilft.
    Lieben Gruß

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    1. Avatar von A.rt Jagenholz

      Ich war Tagträumer, nun bin ich aufgewacht. Das Skelett ist ausgehöhlt, so dass nicht einmal die Erinnerung tröstlich wirkt… Vertrauen in die Zeit habe ich keins mehr. Dazu tobt das Chaos bereits zu klar, als dass sich nicht abzeichnet, was auf uns zukommt…
      Schön, dich zu „sehen“ und gut, dass du noch Hoffnung schöpfst. Vielleicht kommt auch alles ganz anders. Ein kleiner Baustein verrückt und das Gebilde verändert die Form… Liebe Grüße zurück 🙂

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  2. Avatar von CreⱯ

    Beim zeichnen und skizzieren entsteht ein Bild,
    dessen Farbverlauf fehlt. Mit Farbe über Ränder malen,
    dort wo Wind den Himmel frei gibt und Lücken erfüllen
    das Getöse. Verrückt verrücken am Gebilde der Zeit, das ist gut!
    Wie weit das reicht, lässt sich nicht erahnen noch denken.
    Rauer ritt – das Vertrauen vertritt die Zu-ver-Sicht der Lücken.

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